Notwendigkeit eines Messnetzes
Viele PCs von Messsystemen (Alpha-/Gamma-Messplätze, Elektronenmikroskop, etc.) sind nicht mit dem normalen JGU-Netz bzw. Internet verbunden. Dies liegt daran, dass oftmals ältere Software für den Betrieb bestimmter Systeme benötigt wird, die nur noch unter veralteten Betriebssystemen (Win 7, Win XP, etc.) laufen. Diese Systeme dürfen dann aus Sicherheitsgründen nicht mehr mit dem Internet verbunden werden, weil sie leicht angreifbar sind. Ein weitere Grund, warum man Messsysteme nicht mit dem Internet verbinden möchte, liegt daran, dass man sensible Messungen nicht durch spontane Windows-Updates oder andere unerwartete Erlebnisse gefährden möchte.
Allerdings möchte man natürlich die erzeugten Messdaten nicht nur auf dem lokalen Mess-PC speichern und auswerten, sondern möchte die Daten auch anderweitig verwenden. Der Transfer der Daten mittels USB-Stick ist ausdrücklich NICHT zu empfehlen, da über USB-Sticks leicht Schadsoftware in eigentlich vom Internet separierte Systeme eingebracht werden kann.
Zu diesem Zweck sind Messrechner mit einem sicheren Messnetz, das vom ZDV zu diesem Zweck zur Verfügung gestellt wird, verbunden. Dieses Messnetz stellt eine sichere Vernetzung der Messrechner mit dem JGU-Netz her, ist aber quasi eine Einbahnstraße. Beim Zugriff vom Büro-PC aus auf den Messrechner haben Nutzer ausschließlich Leserechte und können somit Daten abholen. Nutzer haben aber keinerlei Schreibrechte, können also keine Daten auf den Messrechner kopieren, Daten löschen oder verändern. Somit ist sichergestellt, dass keine unerwünschte Schadsoftware auf die Messrechner gelangen kann.
Vorgehen zum Abholen von Messdaten vom Büro-PC aus
Nachfolgend wird die Prozedur beschrieben, wie Daten von Messrechnern über das Messnetz abgeholt werden können:
Als Beispiel holen wir Daten vom Alpha Analyst des AK Düllmann ab. Was wir dazu brauchen, ist der PC-Name und die IP-Adresse (dazu bitte die Aufkleber auf den jeweiligen Messsystemen beachten) und Kenntnisse über den lokalen Account (in diesem Fall „igamma“ mit dem bekannten Passwort).
Auf den Messrechnern habe ich immer einen Ordner unter dem Pfad C:\Daten_*PC-Name* erstellt. Im konkreten Beispiel also der Ordner „Daten_KCH257“. Um den Ordner einfacher zu erreichen, habe ich auf dem Desktop jeweils eine Verknüpfung angelegt (siehe Screenshot). Alle Dateien, die ich in diesem Ordner ablege, kann ich mir später von meinem Bürorechner aus abholen.
Der nächste Schritt passiert auch schon am Bürorechner. Hier öffnen wir den Ordner „Dieser PC“ und suchen in der Menüleiste die Option „Netzwerkadresse hinzufügen“ (siehe Screenshot Links). Im neu geöffneten Menü klicken wir weiter, bis wir nach der Netzwerkadresse gefragt werden. Hier geben wir den Ordner mit den Messdaten nach dem Schema „\\IP-Adresse\Ordner“ an. Im konkreten Beispiel also \\10.99.126.15\Daten_KCH257 (siehe Screenshot Mitte). Eventuell dauert der Verbindungsaufbau ein paar Sekunden, aber dann sollte sich ein neues Fenster öffnen, in dem wir nach Anmeldeinformationen gefragt werden. Hier melden wir uns mit dem lokalen Account an, den wir auch direkt am Messrechner selbst nutzen würden. Im Beispiel also „igamma“ mit dem bekannten Passwort (siehe Screenshot Rechts). Hier vor allem an das Voranstellen von „.\“ vor dem Nutzernamen denken, sonst klappt es nicht.
Wenn alles funktioniert hat, sollten wir nun Zugriff auf den Inhalt von unserem Ordner mit den Messdaten erhalten. Das Gute ist: die oben beschriebenen Schritte sollten nur einmal pro Messrechner notwendig sein. Der Büro-PC merkt sich das Netzlaufwerk, so dass ich beim nächsten Mal schneller am Ziel bin.
Wichtig: per Fernzugriff vom Büro aus haben wir nur Leserechte. Wir können also Daten öffnen oder kopieren, aber nicht löschen, verändern oder neue Daten hinzukopieren. Wir können nun die Daten also kopieren und an einen beliebigen Ort unserer Wahl (im persönlichen Heimverzeichnis oder einem Gruppenlaufwerk) dauerhaft speichern und weiterverarbeiten.
Dauerhafte Sicherung von Messdaten
Bitten denkt daran, die Daten möglichst bald abzuholen und auf einem ZDV-Laufwerk zu speichern. Solange die Daten nur auf dem lokalen Order vom Messrechner liegen, führt ein Ausfall der Festplatte zum Verlust dieser Daten. Auf den ZDV-Laufwerken gibt es regelmäßige Backups, die unsere Daten schützen. Jeder Nutzer bzw. Arbeitskreis ist also selbst dafür verantwortlich, seine sensiblen Messdaten vom Mess-PC abzuholen und an einem geeigneten Ort abzulegen.
IT-Support
Sollte es Fragen zu der Prozedur geben oder das Verfahren aus irgendeinem Grund an einem speziellen Rechner nicht funktionieren, bitte mit Oliver Keller und Dennis Renisch Kontakt aufnehmen. Wir unterstützen hier gerne. Auch wenn ein neues Messgerät ins Messnetz aufgenommen werden soll, bitte uns rechtzeitig Bescheid geben. Wir brauchen auf jeden Fall die MAC-Adresse des neuen PCs, damit wir diesen in das Messnetz einpflegen können, und den gewünschten Standort, damit wir nach einer geeigneten Netzwerkdose im Labor schauen können.